Wiesenvögel

Uferschnepfe

Bedrohter Langschnabel

Uferschnepfen sind typische Wiesenvögel. Sie haben lange Beine, mit denen sie äußerst geschickt und schnell durch die Vegetation laufen. Durch ihr unauffälliges Federkleid sind die Vögel hervorragend getarnt. Wenn sie brüten, sind Uferschnepfen territorial, haben aber nur kleine Nestreviere. Sonst sind sie sehr gesellig und in größeren Gruppen zu beobachten.

Ihre Nahrung suchen Uferschnepfen vorwiegend mit ihrem langen Schnabel stochernd im Boden. Die Küken picken Wirbellose aus der Vegetation und haben einen hohen Nahrungsbedarf (3.000–6.000 Beutetiere pro Tag). Sie benötigen deshalb bis zu 12 Stunden am Tag für die Nahrungssuche und legen dabei Strecken von bis zu 5 km zurück.

Steckbrief

Wissenschaftlicher NameLimosa limosa
RufGrütta … grütta … grütta
NahrungWirbellose Kleintiere, manchmal Samen
Im BrutgebietMärz bis Juli
Gelegegröße3–4 Eier
Bruten pro Jahr1
Bestandsentwicklung in EuropaAbnehmend

Bilder

Weitere Informationen

Erfahre mehr über die Uferschnepfe.

Lebensraum

Die Uferschnepfe ist ein Brutvogel der weitgehend offenen Niederungslandschaften. Sie kommt vorwiegend in feuchtem Grünland mit „stocherfähigem“ und nahrungsreichem Boden vor. Von besonderer Bedeutung ist ein hoher Grundwasserstand mit zeitweise überfluteten Teilflächen zu Beginn der Brutzeit.

Die Vegetation sollte heterogen sein, d. h. lückige Vegetation und unterschiedlich hohes Gras aufweisen. Wichtig ist außerdem, dass die Brutbereiche möglichst gehölzfrei sind.


Zug

Uferschnepfen sind Zugvögel. Von März bis Juli sind sie in ihren Brutgebieten, wozu auch Niedersachsen und die niederländische Provinz Fryslân gehören. Wenn ihre Jungen flügge geworden sind, ziehen die Alt- und Jungvögel nach Westafrika. Dort verbringen sie den Winter, bis sie im Frühjahr zurückkehren.


Schutz

Für den Schutz der Uferschnepfe ist es unerlässlich, geeignete Lebensräume zu erhalten und wiederherzustellen. Dazu zählt insbesondere struktur- und nahrungsreiches Feuchtgrünland mit „stocherfähigem“ Boden und Flachgewässern.

Damit Uferschnepfen erfolgreich brüten können, dürfen die Flächen nicht vor Mitte Juni gemäht werden. Wichtig ist auch, dass nicht alle Wiesen gleichzeitig gemäht werden, damit die jungen Uferschnepfen auf andere Flächen ausweichen können. Ein Verzicht auf Dünger und Pflanzenschutzmittel ist erforderlich, damit die Vegetation für die Küken nicht zu dicht ist und trotzdem genug Nahrung enthält.