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25.11.2024

Dokumentarfilm über den Uferschnepfenschutz

ARTE zeigt bildstarken Film über Uferschnepfen, das Projekt und den NLWKN

Am vergangenen Freitag hat der deutsch-französische Fernsehsender ARTE einen 45-minütigen Film über den Schutz der Uferschnepfe ausgestrahlt, für deren Erhalt das Land Niedersachsen eine ganz besondere Verantwortung trägt. Produzent Torsten Mehltretter war für die Aufnahmen vor allem in der Dümmerniederung, aber auch in Portugal und in Westafrika unterwegs.

Heinrich Belting, einer der Projektleiter des LIFE IP GrassBirdHabitats, zeigt in dem Film, warum es so wichtig ist, diese Vogelart stellvertretend für viele weitere Wiesenvogelarten zu erhalten und wie das am Dümmer gemacht wird. „Heute werden die Wiesenflächen am Dümmer mit regelbaren Stauwehren flach unter Wasser gesetzt. So wird ein Wasserstand eingestellt, wie er vor der Eindeichung des Sees 1953 natürlicherweise war.“

Der Film gibt einen detaillierten Einblick in die Naturschutzarbeit des NLWKN und des Projekts. Die Kamera begleitet das Projektteam bei Arbeiten zum Wassermanagement, zur Bruterfolgskontrolle, beim Fang zur wissenschaftlichen Beringung und beim Prädationsmanagement. Obwohl Prädation – der Verlust von Gelegen, Küken oder Altvögeln durch Beutegreifer – ein natürlicher Prozess ist, sind die Verluste von Wiesenvögeln in Naturschutzgebieten sehr hoch. Auch Beutegreifer finden in Naturschutzgebieten deutlich bessere Lebensbedingungen als in einer ansonsten artenarmen und monotonen Landschaft. So zeigt der ARTE-Film sowohl die Erfolge als auch die aktuellen Herausforderungen beim Wiesenvogelschutz in Niedersachsen.

In einem Blick über den regionalen Tellerrand hinaus wird die besondere Bedeutung weiterer Länder deutlich gemacht, in denen die Uferschnepfen überwintern und in denen sie auf dem langen Weg dorthin rasten. Hierbei sind beispielsweise die Flussmündungsgebiete am Mittelmeer mit ihren Lagunen und den Flachwasserbecken zur Salzgewinnung von Bedeutung. Es wird mit eindrucksvollen Bildern gezeigt, wie wichtig auch abgeerntete Reisanbaugebiete, zum Beispiel am Tejo in Portugal, sind. Auch hier kommt es darauf an, dass die Flächen nass sind, wenn die Uferschnepfen in großer Anzahl auf Nahrungssuche sind. Und auch die landwirtschaftlichen Bedingungen in den Reisanbaugebieten in Senegal spielen eine wichtige Rolle zum Erhalt der Uferschnepfe. Im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit werden daher auch dort Maßnahmen zum Schutz dieser Art durchgeführt.

Der Film kann drei Monate lang online in der Mediathek von ARTE angesehen werden. Er ist in deutscher und französischer Sprache verfügbar. 

Link zur ARTE-Mediathek: Uferschnepfen – Unterschätztes Federvieh


Uferschnepfe auf einem Holzpfahl vor einer Wiese.
Titelbild der Dokumentation "Uferschnepfen – Unterschätztes Federvieh".